Wechsel in der Europäischen Bibliothek für Homöopathie (EBH) in Köthen

Wechsel in der Europäischen Bibliothek für Homöopathie (EBH) in Köthen

Die Europäische Bibliothek für Homöopathie (EBH) in Köthen wurde zum Jahresbeginn 2021 vom DZVhÄ an die Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) übergeben.

Somit befinden sich jetzt zwei bedeutende Homöopathie-Fachbibliotheken, nämlich die Homöopathische Bibliothek Hamburg (HBH) und seit Beginn des Jahres 2021 nun auch die Europäische Bibliothek für Homöopathie (EBH) unter dem gemeinsamen Dach der WissHom unter der Leitung von Frau Dr. Stefanie Jahn.

Als wissenschaftliche Fachbibliotheken sind sie für die Arbeit der WissHom und deren Ziele, die Homöopathie im akademischen Diskurs zu etablieren und homöopathische Forschung zu fördern, von grundlegender Bedeutung. Kosteneinsparungen sowie eine effizientere Verteilung der Aufgabenbereiche der Bibliotheken gehören zu den erwünschten Synergieeffekten, die sich aus der gemeinsamen Leitung durch die WissHom in Zukunft ergeben werden.

Für Sie als Leser*in ändert sich erst mal nichts, denn beide Bibliotheken bleiben Ihre Ansprechpartner, wenn es um die Recherche und Ausleihe von homöopathischer Fachliteratur geht. Der Medienbestand der Homöopathischen Bibliotheken in Hamburg und Köthen (Anhalt) ist im Online-Katalog Web-OPAC verzeichnet und kann von jedem sofort genutzt werden.

Einzigartig ist der Bestand der EBH, bestehend aus Monographien, Zeitungen, Portraits, Skizzen und Autographen, der auf ca. 6.000 Bände (davon ca. 2.500 Raritäten aus den Jahren 1796-1950) angewachsen ist und insgesamt ca. 15.0000 Publikationen beherbergt.

Gegründet wurde die Europäische Bibliothek für Homöopathie (EBH) im Jahr 2009 in Köthen. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA 2010) konnte unter dem Motto „Homöopathie als Entwicklungskraft“ das ehemalige Spital des Klosters der Barmherzigen Brüder zum Sitz der Europäischen Bibliothek für Homöopathie saniert und umgebaut werden. (siehe Bild)

Mit einem Lesesaal (fünf Leseplätze), zwei Archivräumen, dem Klostrum (enthält den kostbaren Altbestand) und einem Arzneimittelarchiv ist in Köthen ein homöopathisches Kleinod und ein wichtiger Standort für die Homöopathie entstanden, dessen Räumlichkeiten auch für Vorträge, Seminare und Ausstellungen genutzt werden.

Samuel Hahnemann wäre über die Europäische Bibliothek für Homöopathie (EBH) in der unmittelbaren Nachbarschaft seines Wohnhauses (Wallstraße 47, 06366 Köthen) sicher sehr erfreut und ein regelmäßiger Nutzer der Bibliothek gewesen, hat er doch selbst bereits schon 1833 den Grundstein für eine Bibliothek in Leipzig gelegt.

Doch die Homöopathie-Stadt Köthen hat in diesem Jahr einen weiteren Anlass zur Freude, nähert sich doch das Jubiläum „20O Jahre Hahnemann in Köthen“. Dazu veranstaltet die Stadt Köthen am 12. Juni 2021 eine Festveranstaltung im Stadtschloss Köthen, die durch eine Sonderausstellung und einer Festschrift ihren gebührenden Rahmen erhalten wird.

Zu diesem Jubiläum sollte man wissen, dass Köthen für Samuel Hahnemann und die Entwicklung der Homöopathie eine zentrale Rolle spielte. 1821 zum Leibarzt berufen, lebte und arbeitete er hier mit seiner Familie 14 Jahre in einem beschaulichen Haus (Hahnemannhaus Köthen) mit einem kleinen, aber sehr hohen Garten (Anekdote über Hahnemanns Beschreibung seines geschätzten kleinen Hausgartens). Es waren Jahre großen Erfolgs für Samuel Hahnemann in Köthen, aber auch der andauernden Auseinandersetzungen mit Kollegen und anderen Widersachern.

Foto: Europäische Bibliothek für Homöopathie in Köthen