Covid-19 Falldokumentation / Update
Anfang April 2020 startete der DZVhÄ das „Projekt Covid-19 Falldokumentation“ (siehe unsere Newsletter Beiträge zu Covid-19). Warum?
1.) Es war die Phase der rasant steigenden Fallzahlen an Covid-19 Patienten und auch die Zeit rasant zunehmender voreiliger Therapieversprechen und pauschaler Empfehlungen zur Prophylaxe und Behandlung von Covid-19. Die Homöopathie machte da keine Ausnahme.
Der DZVhÄ, die LMHI und wenige andere mahnten zu Recht zur Besonnenheit, wohlwissend, dass valide Auswertungen über Krankheitsverläufe zu dieser Zeit noch gar nicht vorliegen konnten und eine mühevolle Aufarbeitung all dieser Berichte erst noch vor uns liegen würde, um die Spreu (Behauptungen) vom Weizen (valide Ergebnisse) zu trennen. Diese Notwendigkeit besteht bis heute und das Projekt Covid-19 Falldokumentation des DZVhÄ leistet dazu einen wichtigen Beitrag, um die Beobachtungen aus der Praxis im Rahmen einer soliden Dokumentation zusammenzuführen und auszuwerten.
2.) In dieser Phase der Pandemie zeigte sich auch deutlich, dass die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland den Einsatz homöopathischer Arzneimittel auch zur Behandlung von Covid-19 begrüßte, wenn positive (valide) Erfahrungen dazu vorlägen (siehe Forsa Umfrage).
3.) Und seitens der homöopathischen Ärztinnen und Ärzte bestand und besteht natürlich ein sehr großes Interesse, Informationen und praktische Hinweise zu erhalten, die die homöopathische Arzneimittelwahl und Therapieführung bei Sars-CoV-2 Infektionen erleichtern.
Zweck und Ziel dieses vom DZVhÄ ins Leben gerufene Projekt ist es deshalb, Falldokumentationen bei gesicherter Sars-CoV-2-Infektion zu sammeln und auszuwerten. Die gewonnenen Erkenntnisse (z.B. repetitive Symptomenmuster, Gruppe epidemischer Arzneimittel etc.) sollen helfen, die Qualität der homöopathischen Versorgung zu fördern (siehe WissHom)
Gerade vor dem Hintergrund aktuell wieder zunehmender Covid-19 Infektionen können wir mit diesem Projekt anhand gut dokumentierter und damit auch wissenschaftlich auswertbarer Fälle herausfinden, wozu die Homöopathie bei Covid-19 und darüber hinaus wohl auch bei anderen epidemischen viralen Infektionen in der Lage sein kann. Je mehr dokumentierte Fälle von SARS-CoV-2 Infektionen wir in den nächsten Monaten zusammentragen, umso aussagekräftiger werden die Ergebnisse sein können.
Diese Chance sollten wir ergreifen – Aber dazu bedarf es Ihrer Mitwirkung!
Nach gut 4 Monaten Laufzeit ist das Projekt organisatorisch gut aufgestellt und bestens vorbereitet für die im Herbst zu erwartenden steigenden Covid-19 Fallzahlen. Das Herzstück für die Teilnahme an diesem Projekt ist der neue Dokumentationsbogen (Download pdf), der bis heute stetig weiterentwickelt wurde, damit die Falldokumentation zeitsparend und intuitiv in der Praxis erfolgen kann, ohne dabei die wissenschaftliche Genauigkeit zu vernachlässigen (siehe Projektinfoseite).
Für Fragen und Anregungen, die sich bei der Falldokumentation für Sie evtl. ergeben, stehen Ihnen erfahrene Kolleginnen und Kollegen gerne zur Seite, um Ihre Mitarbeit an dem Projekt so einfach wie möglich für Sie zu gestalten. Denn wie in Ihrer Praxis so gilt auch in diesem Projekt „Jeder Fall bringt uns weiter“.
Eine Abstimmung bzw. Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen Projekten dieser Art hat bereits begonnen, um auf Basis größerer Fallzahlen Ergebnisse zu vergleichen, ggf. zu bestätigen und zu sichern.
Auf dem Webinar „Covid-19 – Status quo“ am 02.07.2020 wurde das DZVhÄ-Projekt bereits vorgestellt. Referenten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland berichteten in diesem Webinar über ihre unterschiedlichen Erfahrungen bei der Behandlung von Covid-19. Ein weiteres Webinar am 23.09.2020 zum Thema Covid-19 wird weitere interessante Einblicke und Ergebnisse vorstellen (siehe Einladung und Programm).
In einem der nächsten Newsletter „Ärztliche Homöopathie“ wird die Koordinatorin des Projektes Frau Dr. med Anna Gerstenhöfer uns einen Einblick zum aktuellen Stand des Projektes geben.