Dr. Jaques Imberechts (†): Ein Nachruf von U.D. Fischer

Die internationale homöopathische Kollegenschaft trauert um Dr. Jacques Imberechts der am 2. November 2020 in Brüssel verstarb. Dr. Imberechts ( 1937-2020) war im wahrsten Sinne des Wortes ein standhafter homöopathischer Arzt der sich, klassisch homöopathisch arbeitend, immer wieder als ein Fels in der Brandung erwies und vielen Studierenden der Homöopathie Rückhalt gab.. Er studierte Homöopathie unter anderem bei Pierre Schmidt, Genf, Pablo Paschero, Buenos Aires und Proceso Ortega, Mexico. Fast 60 Jahre lang praktizierte und lehrte er Homöopathie nicht nur in Brüssel, seiner Heimatstadt, sondern weltweit in vielen homöopathischen Schulen. Dr. Imberechts war aktives Mitglied der „Societé Royale Belge d`Homeopathie“ und einer der ersten, wie langjährigen Dozenten an der „Ecole Belge d`Homeopathie“. International setzt er sich, äußerst sprachbegabt, mit viel Leidenschaft und Kompromisslosigkeit für die Homöopathie und die Ausbildung homopathischer Ärzte gerade auch in Ländern ein, die sich homöopathisch und wirtschaftlich gesehen in Entwicklung befinden.

In der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI) war Dr. Imberechts von 1995 – 1998 als stellvertretender Präsident und anschließend von 1998 bis 2001 als Präsident aktiv tätig und wurde für seine Engegament mit der Ehrenpräsidentschaft ausgezeichnet.

Mit großer Weitsicht erkannte er die Notwendigkeit der europäischen homöopathischen Ärzteschaft eine Plattform zu geben auf der sie sich in Brüssel und Strassburg präsentieren und für eine Anerkennung sowie Regulierung z.B. der homöopathischen Ausbildung einsetzen konnte. Hierfür gründete er mit Gleichgesinnten das European Committe for Homeopathy (ECH), auch mit dem Ziel unter diesem Dach alle europäischen Homöopathieschulen und homöopathischen Ärztevereinigungen mit dem Ziel zusammenzuführen ein einheitliches Curriculum für die Homöopathieausbildung, gemeinsame Standards für homöopathische Arzneiprüfungen und die Homöopathieforschung zu schaffen. In diesem Rahmen trug er auch erheblich zur Entwicklung des Clificol Projektes bei, einer internationalen Datensammlung klinischer Fälle.

Dr. Imberechts war ein Verfechter hoher homöopathischer Ansprüche nicht nur in der Betreuung der Patienten, sondern auch in der Ausbildung homöopathischer Ärzte sowie der Homöopathieforschung. Seine charismatische Persönlichkeit, sein Humor, seine Leidenschaft und Lebensfreude bereicherten viele Kongresse und waren Inspiration für eine ganze Generation homöopathischer Ärzte die sich von seiner wissenschaftlichen Genauigkeit, seinem Traditionsbewusstsein in der Homöopathie und seinem Bestreben die internationale Homöopathiegemeinschaft zusammenzuführen, begeistern ließen.

„You have to feed the cow you want to milk“  war sein prägendster Satz für die Homöopathiewelt, den er nicht müde wurde immer wieder an die homöopathischen Kollegen zu richten. Mit diesen Worten fordert er uns alle, die wir Dank der Homöopathie unser Leben in der Lage sind gut zu bestreiten auf, dieser auch etwas zurückzugeben, indem wir uns um Nachwuchs bemühen, Ausbildung betreiben, uns an der Homöopathieforschung oder an Arzneiprüfungen beteiligen. Nur dann wird die Homöopathie auch überleben können.

Jacques, Du hast uns viel gegeben, wir werden Dich vermissen. Möge Deine Seele in Frieden ruhen.

U.D. Fischer, Past President Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis

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In der online Zeitschrift The Homoeopathic Physician Vol.1 Issue3, Nov. 2020 finden Sie auf den hinteren Seiten einen weiteren Nachruf von der LMHI.

Foto: Dr. Jaques Imberechts (3.v.l.)