DZVhÄ-Delegiertenversammlung: Themen, Diskussion, Beschlüsse

HN 12/2017:

Homöopathischer-Weltärztekongress 2017 in Leipzig: „Ein Erfolg für die Homöopathie in Deutschland“

Ende November fand in der Hahnemann-Stadt Köthen (Anhalt) die Delegiertenversammlung (DV) des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) statt. In ihrer Auftaktrede zog Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des DZVhÄ, eine positive Bilanz zum LMHI-Kongress in Leipzig: „Mit dem 72. Homöopathischen Weltärztekongress wurde ein Zeichen für Pluralismus und Therapiefreiheit in der Medizin gesetzt! Mit über 1200 Teilnehmern aus rund 60 Ländern war der Kongress ein großer Erfolg für die Homöopathie in Deutschland.“ Die sehr starke bundesweite Medienresonanz – mit Beiträgen in der Tagesschau, den Tagesthemen, zahlreichen Hörfunkprogrammen und Berichterstattung in über 40 Tageszeitungen sowie in den Online-Ausgaben großer Nachrichtenmagazine – sei einzigartig für einen Ärztekongress. Insbesondere vor dem Hintergrund der laufenden Anti-Homöopathie-Kampagne in Deutschland sei es von Bedeutung gewesen, mithilfe des Kongresses „die Kernbotschaften der homöopathischen Ärzte einem Millionenpublikum zu präsentieren“, so Bajic.

Herausforderung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Anschließend berichtete Bajic über die aktuellen Herausforderungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, über Erfolge aber auch über kritische Beiträge. „Auch wenn es unangenehm ist und einige Journalisten unfair berichten, müssen wir uns der Debatte stellen. Insbesondere in kritischen Leitmedien“, sagte Bajic. Gemeinsam mit DZVhÄ-Pressesprecher Björn Bendig informierte sie die Delegierten über den Status quo der öffentlichen Debatte und die Medienstrategie des DZVhÄ.

Der DZVhÄ auf Fachkongressen

Michaela Geiger, 2. Vorsitzende des DZVhÄ, berichtete über die im Jahr 2017 von ihr organisierte und betreute Präsenz des DZVhÄ auf insgesamt 14 Fachkongressen im laufenden Jahr. Der DZVhÄ war mit eigenem Informationsstand auf den Industrieausstellungen vertreten, homöopathische Ärzte hielten Kongress-Vorträge zum Thema Homöopathie. So war der DZVhÄ u.a. beim 120. Deutschen Ärztetag (Mai 2017, Freiburg) und beim Ecim/ICCMR-Kongress in Berlin (Mai 2017, Berlin), der 42. Pratica (Oktober 2017, Bad Orb), beim Deutschen Kinder- und Jugendmediziner Kongress (September 2017, Köln) und beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Allgeim- und Familienmedizin präsent.

Haushalt: erfreulicher Jahresabschluss

Finanzvorstand Monika Kölsch konnte auf der DV einen erfreulichen Jahresabschluss präsentieren. Deutliche Einsparungen in den letzten Jahren haben zu positiven Ergebnissen geführt. Umstrukturierungen beim Personal, gute Verhandlungen und ein erfolgreiches Marketing haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Die mittelfristige Finanzplanung ist dennoch eine Herausforderung, da aufgrund der demografischen Entwicklung die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen zurückgehen werden. Der von Kölsch vorgestellte Haushalt für 2018 wurde einstimmig von den Delegierten genehmigt.

Ehrenmitgliedschaft für Dr. Wolfgang Springer

Die Delegierten der Landesverbände des DZVhÄ beschlossen, den homöopathischen Arzt Dr. Wolfgang Springer aus München als Ehrenmitglied des Verbands aufzunehmen. Springer ist ein international bekannter und geachteter Arzt und Fortbilder. Durch seinen Einsatz für die Homöopathie in Deutschland hat er sich herausragende Verdienste erworben. Er war 1988 Gründungsmitglied und von 1989 bis 1997 zweiter Vorsitzender der Hahnemann-Gesellschaft. Für den DZVhÄ organisierte Springer 1996 mit großem Erfolg den Festakt 200 Jahre Homöopathie in der Paulskirche zu Frankfurt, sowie im Jahr 2005 den 60. Homöopathischen Weltärztekongress in Berlin. Bereits im Januar 2012 wurde Wolfgang Springer das „Bundesverdienstkreuz am Bande“ für seinen Einsatz für die Homöopathie verliehen (siehe Foto).

Berit Kröner wird neuer Vorstand Studierende/Junge Ärzte

Ebenfalls einstimmig wurde die frisch approbierte Ärztin Berit Kröner zur neuen Beisitzerin Studierende des Bundesvorstands gewählt. Kröner ist die erste, die diesen neu geschaffenen Beisitz bekleidet, um die bereits erfolgreiche Nachwuchsförderung innerhalb des DZVhÄ weiter auszubauen. An der Universität Witten/Herdecke setzt sich Kröner bereits für den Arbeitskreis Homöopathie ein und engagiert sich auch im Wilseder Forum (zum Interview mit Berit Kröner in den HN 12/2017).

Leitbild homöopathischer Arzt

Die AG Weiterbildung befasste sich mit dem vom Berliner Arzt Frank-Werner Kirstein formulierten Entwurf eines „Leitbildes homöopathischer Arzt“. Nach ausgiebiger Diskussion unter der Leitung von Weiterbildungs-Vorstand Alexandra Schulze-Rohr und kleinen Änderungen wurde es mehrheitlich verabschiedet. Ebenso verabschiedet wurde das neue Curriculum für den Unterricht im Wahlpflichtfach Homöopathie, das von der Dozentenkonferenz in Zusammenarbeit mit der Carstens-Stiftung und Studierenden entwickelt wurde.

GOÄ und Selektivverträge

In der AG Versorgung berichtete die Vorsitzende Cornelia Bajic, ausführlich von den intensiven und bisher erfolgreichen Verhandlungen zur neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), die federführend von der Ärztin Silvia Nuvoloni-Buhl und ihr geführt wurden. Die Verhandlungen fanden „trilateral“ zwischen BÄK, ärztlichen Verbänden und der PKV statt. Im Sommer 2016 einigten sich alle Fachverbände und die BÄK auf einen innerärztlichen Entwurf der Leistungslegenden. Der DZVhÄ war an diesen Gesprächen beteiligt und konnte eine zufriedenstellende Entwurfsfassung der für die Homöopathie relevanten Ziffern erzielen (Erstanamnese, Folgeanamnese, Fallanalyse und Repertorisation). Ziel des DZVhÄ ist es, die Abrechnungssituation im Vergleich zur jetzt gültigen GOÄ zu verbessern. Dabei wurden die Ziffern auch für andere Fachverbände geöffnet, die einen ähnlichen Bedarf an ausführlichen und spezifischen Anamneseleistungen haben, um die politische Durchschlagskraft zu verbessern. Die AG Versorgung befasste sich darüber hinaus mit der Vorstellung neuer Selektivvertragsabschlüsse, mit vertraglichen und gesetzlichen Änderungen und mit der Reduzierung der Verwaltungsaufwände für Ärzte, die an Selektivverträgen teilnehmen. Die DV beauftragte die Managementgesellschaft des DZVhÄ damit, eine einheitliche und schnittstellenfähige Vertragssoftware zu eruieren. Nur durch die Bündelung aller teilnehmenden Ärzte könne es gelingen, ein technisch wie preislich attraktives Produkt anzubieten, welches die Bedürfnisse der teilnehmenden Ärzte berücksichtige und eine schnelle Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen zulasse, hieß es im verabschiedeten Antrag.

Wahlen der Projektleiter/DZVhÄ-Delegierte in externen Gremien

Bei den Wahlen der Projektleiter (PL) wurde der Berliner Arzt Rainer Potyka-Marten zum PL Musterweiterbildungsordnung gewählt. Anna Gerstenhöfer aus Marburg übernimmt die Projektleitung im Bereich e-Learning. PL für das „ECH Subcommittee (SC) Documentation“ wurde EBH-Bibliothekarin Sabine Radtke, Sigrid Kruse wurde PL des „ECH SC Research“ und 2. Vorsitzende des DZVhÄ, Michaela Geiger, übernahm als PL das „ECH SC Politics“. Alle PL wurden per Akklamation gewählt. Vakant blieb die Position des PL Privatärzte, interessierte Ärzte melden sich bitte unter info@dzvhae.de.

Bildquellen:

  • Wolfgang Springer: Privat