DZVhÄ-Delegiertenversammlung: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftscafé

Vom 26. bis 27. Mai 2018 trafen sich die Delegierten des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) zur ersten von zwei Delegiertenversammlungen in diesem Jahr. Getagt wurde bei sommerlichem Wetter im Quadriga Forum Berlin – im Herzen der Bundeshauptstadt. Die Versammlung war auch das erste Zusammentreffen nach dem 121. Ärztetag Anfang Mai, auf dem die überarbeitete Musterweiterbildungsordnung (MWBO) verabschiedet wurde.

 

In ihrer Eröffnungsrede bedankte sich Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des DZVhÄ, bei allen Unterstützern, die sich im Vorfeld des Ärztetages für den Erhalt der Zusatzbezeichnung Homöopathie stark gemacht haben. Dank der guten Vernetzung des DZVhÄ seien auf allen Ebenen Gespräche geführt worden. Die Unterstützung anderer Verbände und Organisationen wie der Hufelandgesellschaft, des Dialogforums Pluralismus in der Medizin und des Hartmannbunds war dem Zentralverein zugesichert. „Die Bestätigung der Zusatzbezeichnung Homöopathie und die Erweiterung im Bereich der Kurs-Weiterbildung ist ein großer Erfolg für die Lobbyarbeit des DZVhÄ“, so Bajic. Die Mehrheit der Landesärztekammern hatte für den Erhalt der Zusatzbezeichnung gestimmt.

Die erste Vorsitzende bezog sich in ihrer Rede auf eine weitere Abstimmung in naher Zukunft – eine andere Art, aber vereinsintern ebenso wichtig. Im Mai 2019 enden die Amtsperioden von Cornelia Bajic und Monika Kölsch, Vorstand Finanzen. Die Delegierten wurden gebeten bis zur nächsten Versammlung im November über mögliche Kandidaten nachzudenken. Michaela Geiger, 2. Vorsitzende des DZVhÄ, und Alexandra Schulze-Rohr, Vorstand Weiterbildung, könnten für eine zweite Amtszeit erneut gewählt werden.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Im Anschluss an die Rede der ersten Vorsitzenden gab der Pressesprecher Björn Bendig einen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DZVhÄ. Im Kontext der Mediendebatte zur ärztlichen Zusatzbezeichnung Homöopathie konnte der DZVhÄ seine Kernbotschaften in zahlreichen Medien setzen. Dazu gehören u.a. das Deutsche Ärzteblatt, Berliner Morgenpost, Focus Online, Süddeutsche, Welt und die Zeit. Darüber hinaus hat das Magazin der Allgemeinarzt eine Titelgeschichte zur Homöopathie gebracht, in deren Kontext sich der DZVhÄ (und der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller) ausführlich positionieren konnte.

Neben dem medialen Tagesgeschäft arbeitete die Pressestelle des DZVhÄ in der ersten Jahreshälfte an zwei großen Projekten: Dem Relaunch der Verbandswebseite www.dzvhae.de und dem Erstellen der Broschüre „Das ist Homöopathie“, welche Mitglieder in der Geschäftsstelle des DZVhÄ nachbestellen können. Als Projekt für die zweite Jahreshälfte nannte Bendig den Einstieg in die Kommunikation und Berichterstattung über Bewegtbild-Produktionen.

Viel Lob bekam das Medienseminar, welches im April zusammen mit der Medienagentur semanticom organisiert wurde. Ziel war es, Medienkompetenzen der Teilnehmer zu stärken und sie auf öffentliche Diskussionen in Medien vorzubereiten. Delegierte, die im April teilnahmen, empfanden das Seminar als wertvolle Bereicherung, die gerne wiederholt werden darf.

Nächste Jahrestagung / Deutscher Ärztekongress für Homöopathie

Die Werbetrommel für den nächsten Deutschen Ärztekongress für Homöopathie des DZVhÄ rührte das Kongressteam unter der Leitung von Uwe Kelm (LV MV) und Susanne Hoffmann (LV SHH). Vom 29. Mai bis 1. Juni 2019 findet in Stralsund die nächste Jahrestagung des DZVhÄ statt. Ein maritimer Ort mit einem maritimen Thema: Homöopathie und das Meer – Vom Ursprung des Lebens. Der Kongress wird gemeinsam durchgeführt von den DZVhÄ-Landesverbänden Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein/Hamburg.

Der Frühbuchertarif gilt noch bis zum 30. November 2018. Alle Informationen zum Kongress sind auf der Kongress-Webseite www.homoeopathie-kongress.de zu finden.

Zukunftscafé

Mit einem neuen Konzept animierte der Bundesvorstand seine Delegierten aktiv und ideenreich über die Zukunft des DZVhÄ nachzudenken. Unter dem Motto „Zukunftscafé: Der DZVhÄ im Jahr 2030“ fanden sich die Teilnehmenden an acht Tischen zu unterschiedlichen Themen zusammen. In zwei Runden à 45 Minuten wurden Ideen zu Themen wie Wahrnehmung der Homöopathie in der Öffentlichkeit, Weiterbildungsangebote, Jahrestagungen, berufspolitisches Networking oder eine attraktive Verbandsstruktur für zukünftige Generationen gesammelt.

Mehrere Flipchart-Seiten konnten mit Gedanken und Ideen gefüllt werden, sodass die Moderatoren der jeweiligen Tische dem Plenum am darauffolgenden Tag umfangreiche Zukunftsvisionen präsentieren konnten. Die Ergebnisse reichten vom integrativen Konzept aller Krankenhäuser bis hin zur Selbstverständlichkeit, dass Homöopathie im Jahr 2030 fester Bestandteil der Medizin und ärztlichen Ausbildung ist. Dafür müsse aber bei den Studierenden für mehr Aufklärung gesorgt werden.

Im Bereich der Weiterbildung könnte zukünftig ein Einstieg über die Therapie von Akuterkrankungen möglich sein, dem dann die Lehre zur Behandlung der chronischen Erkrankungen folgt. Gerade in einer Gesellschaft mit immer mehr chronisch Erkrankten und multimorbiden Menschen sei es wichtig, den medizinischen Herausforderungen wirkungsvoll begegnen zu können. Zudem wuchs die Idee eines Online-Lernprogramms mit Videos zur praktischen Anwendung und der Anamnese.

Insgesamt wiederholte sich eine Vision unabhängig voneinander an den einzelnen Tischen – Eine breitere Verbandsarbeit. Viele wünschen sich eine Vernetzung mit z.B. Selbsthilfegruppen, Patienten- und Hebammenverbänden sowie Wissenschaftlern. Der Bundesvorstand wird die bisherigen Aktivitäten fortführen und in diesem Sinne ausbauen. Zusätzlich müsse man sich aber auch sichtbarer machen, zum Bespiel über Landesärztekammern, KVen, Ärztestammtische oder Schulen.

Arbeitsgruppen am Sonntag

Nach der Präsentation der Ergebnisse aus dem Zukunftscafé fanden sich am Sonntag die Arbeitsgruppen (AG) Versorgung, Weiterbildung und Struktur zusammen. In der AG Versorgung wurde berichtet, dass es vor 2019 keine neue GOÄ geben wird und die vakante Position des Projektleiters Privatärzte besetzt werden konnte – Katja Aschenbrenner ist nun Ansprechpartnerin für Privatärzte.

Die AG Weiterbildung erhielt eine Einführung in die didaktische Methode des Problemorientierten Lernens (PoL). Eine eigene Arbeitsgruppe um Vorstandsmitglied Berit Kröner wird hierfür PoL-Fälle erarbeiten und nach einer Schulung den Dozenten für den Weiterbildungsunterricht zur Verfügung stellen. Die Anwesenden wurden zudem aufgefordert, Ideen zur Überarbeitung der A- bis D-Kurse einzureichen. Eine Vision aus dem Zukunftscafé fand bereits den Weg in die Gegenwart: Ein Online-Lernprogramm im öffentlichen Bereich ist im Aufbau. Außerdem werden Kurse zum blended learning erarbeitet, die von den Dozenten zur Vor- und Nachbereitung in den Kursen genutzt werden können.

In der AG Struktur waren die Mitgliederbeiträge zentrales Thema, um die Mitgliedergewinnung attraktiver gestalten zu können. Es gab Überlegungen, ob Beitragszahlungen quartalsweise möglich werden sollen. Zudem kam die Idee auf, eine gesonderte Beitragsstufe für Assistenzärzte einzuführen, da die Beiträge für junge Klinik-Assistenzärzte zu hoch seien.

Abschließend einigte sich das Plenum auf eine Testphase des kostenfreien Versands von Flyern und Broschüren für Mitglieder innerhalb der nächsten sechs Monate. Zur Delegiertenversammlung im November 2018 wird das Verfahren ausgewertet und erneut besprochen.

Zum frühen Nachmittag endet die Delegiertenversammlung dann mit dem Wunsch, zukünftige Versammlungen gerne wieder im Quadriga Forum Berlin stattfinden zu lassen.