ECH Project 2020: DZVhÄ antwortet dem ECH

HN 03/2014:

Die DZVhÄ-Delegiertenversammlung hat im Oktober 2013 in Köthen beschlossen, die Mitgliedsbeiträge für die beiden internationalen Verbände European Committee for Homeopathy (ECH) und Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI) ab 2014 bis auf weiteres auf ein Drittel zu kürzen. In beiden Verbänden ist der DZVhÄ Gründungsmitglied und seit Jahren der größte Beitragszahler. Mit seinen Mitgliedsbeiträgen bestreitet der DZVhÄ fast die Hälfte der Gesamteinnahmen des ECH.

Der ECH, gegründet 1990 in Brüssel, fungiert als politische Vertretung auf EU-Ebene. LMHI und ECH haben auf die langjährige Forderung des DZVhÄ, die Verbandsstrukturen effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten, damit auch in Zeiten eines geringeren Budgets eine effektive Arbeit möglich ist, nicht erkennbar reagiert.

„Die angekündigte Beitragskürzung hat einen Erneuerungsprozess beim ECH in Gang gesetzt, wie wir es uns gewünscht haben, und an dem wir uns kreativ beteiligen werden“, sagt Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des DZVhÄ. Der ECH-Vorstand hat nun das Projekt „Homeopathy 2020 europe“ ins Leben gerufen und sich mit einem Fragebogen an seine nationalen Mitgliedsverbände gewandt, um die konkreten Erwartungen und Wünsche auszuloten. Der DZVhÄ hat mehr geliefert als nur die Antworten auf die vier ECH-Fragen. Um die Zielsetzung des Projekts aber deutlich zu benennen, regt der DZVhÄ an, dass Projekt in „ECH 2020“ umzubenennen, da es um die aktive Gestaltung der Zukunft des ECH geht und nicht um die der europäischen Homöopathie.

Positionen des DZVhÄ

Die Hauptaufgabe des ECH sieht der DZVhÄ in der politischen Interessensvertretung in Brüssel, um einen möglichst großen Einfluss auf die europäische Gesetzgebung zu nehmen. Um politische Ziele abzusprechen und einen besseren Informationsaustausch zu fördern schlägt der DZVhÄ quartalsmäßige Telefonkonferenzen aller Vorsitzenden der nationalen Verbände und des ECH Vorstands vor.

Ebenso sollten die Schatzmeister aller Verbände quartalsmäßig konferieren, um eine neue Beitragsordnung zu entwickeln und alle politischen Ziele auf ihre Finanzierbarkeit zu prüfen. Alle Subcommittees sollten mit den Arbeitsgruppen der LMHI kooperieren, da die Arbeitsfelder beider Organisationen vergleichbar sind. Doppelte Arbeit und doppelte Strukturen kosten Manpower und Geld.

Die beiden jährlichen ECH-Treffen sollen so aufgeteilt werden, dass jeweils ein Termin in Brüssel stattfindet, der zweite soll an einen Kongress oder an eine Delegiertenversammlung eines Mitgliedsverbands gekoppelt werden. So wird der internationale ärztliche Austausch gefördert und das Interesse am ECH erhöht.

Insbesondere lehnt der DZVhÄ zum jetzigen Zeitpunkt den vom ECH geplanten eigenen Kongress im Jahr 2016 in Wien aus verschiedenen Gründen ab: Einer ist das finanzielle Risiko, ein anderer, dass die Manpower nicht in einen Kongress fließen soll, sondern in die politische Lobbyarbeit und in die Reformierung des ECH.

Die Umstrukturierung ist das zentrale Thema beim kommenden ECH-Treffen vom 2.-6. April in London und wird dort in Form von Open Space-Workshops mit den Vertretern der Mitgliedsverbänden diskutiert.

Lesen Sie die Dokumente in voller Länge hier:

ECH in Zahlen

Das European Committee for Homeopathy wurde 1990 gegründet. Heute sind 47 Organisationen aus 28 Ländern Mitglied im ECH. Der Dachverband vertritt rund 4.500 Ärztinnen und Ärzte, etwa die Hälfte der Mitglieder stellt der DZVhÄ.

Weitere Informationen: www.homeopathyeurope.org