Homöopathie im Visier. Gespräch mit Dr. Harald Hamre

Der Arzt Dr. med. Harald J. Hamre ist seit 1997 als Wissenschaftler im Institut für Angewandte Erkenntnistheorie und Medizinische Methodologie der Universität Witten/Herdecke tätig. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er im Zusammenhang eines wissenschaftlichen Gutachtens bekannt, das er gemeinsam mit Dr. med. Helmut Kiene im November 2019, zu dem Antrag verfasst hat, mit dem eine Gruppe von Mitgliedern bei Bündnis 90/Die Grünen einen Parteibeschluss erreichen wollte, der die Homöopathie als „unwissenschaftliche pseudo-medizinische Methode deklarieren und aus allen gesundheitspolitischen Überlegungen und Zielen der Partei ausschließen sollte.

Profund und detailgenau wiesen Harald Hamre und Helmut Kiene eine Reihe nicht substantiierter Behauptungen und irreführender Aussagen in dem brisanten, innerparteilichen Antrag nach. Zugleich machten sie deutlich, dass die vorgeblich „wissenschaftlichen Erkenntnisse“, auf die sich die Antragsteller beriefen, im Wesentlichen nicht mehr als haltlose, populistische Meinungsäußerungen waren.
(Ausführlich haben wir seinerzeit über den „Streit der Grünen um die Homöopathie“ berichtet.)

Im Verlauf der Corona-Pandemie haben sich Kritik und Polemik gegenüber der Komplementärmedizin, insbesondere der Homöopathie weiter zugespitzt. Offensichtlicher denn je wird die Scheu vieler Medizinerinnen und Mediziner vor Reformen, deren Dringlichkeit indes gerade durch die Erfahrungen während der Corona-Pandemie deutlicher denn je zutage getreten sind.

Um der Vielfalt therapeutischer Behandlungsansätze gerecht zu werden, bedarf es, neben anderem, auch der Erweiterung bisheriger medizinischer Begriffe, Methoden und wissenschaftlicher Grundlagen.

In einem höchst lesenswerten Gespräch für die Plattform Das Goetheaneum hat sich Harald Hamre zur aktuellen Situation und den Perspektiven der Komplementärmedizin, speziell auch der Homöopathie geäußert. (Das Interview können Sie hier lesen.)

Abb.: https://dasgoetheanum.com/schwerpunkte/2020/5/15/homoeopathie-im-visier