Mitgliederbefragung 2020

Mitgliederbefragung 2020

Ergebnisse und Konsequenzen

Immerhin ein Viertel aller Mitglieder hat sich an der Befragung beteiligt. Wir fassen die Ergebnisse für Sie kurz zusammen:

  • Stichwort: Corona-Pandemie

Mit den frühen Stellungnahmen des DZVhÄ waren 2/3 der Mitglieder zufrieden, ebenso mit einer gewissen Zurückhaltung gegenüber den politisch beschlossenen und umgesetzten Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung. Allerdings hätten sich viele Mitglieder im Laufe des Jahres eine pointiertere Stellungnahme zu den besonderen Optionen der Homöopathie gewünscht, unser öffentliches Auftreten wurde teilweise als zu vorsichtig wahrgenommen. Einige wenige betrachten die Pandemie freilich als „erfunden“ oder als „fake“. „Anti-Corona-Demonstrationen“ halten 10 % für richtig, andererseits stehen wiederum 2/3 der Mitglieder hinter der distanzierenden Positionierung des DZVhÄ gegenüber „Maskenverweigerern“ oder „Verschwörungstheoretikern“.

  • Stichwort: Newsletter

Rund die Hälfte der Mitglieder liest den neuen monatlichen Newsletter regelmäßig, aber ebenfalls nur die Hälfte hat die Veränderungen in Stil, Form und Inhalt überhaupt wahrgenommen. Wiederum fast 2/3 sind mit den Inhalten zufrieden oder im Großen und Ganzen zufrieden. Als unterrepräsentiert oder fehlend sind folgende Themenfelder deutlich geworden: klare und selbstbewusste Positionierung als homöopathische Ärzt*innen; mehr Mut zur politischen Auseinandersetzung; Aktualität; Motivierung und argumentative Unterstützung der Mitglieder; Berichte aus den Landesverbänden; Forschungsberichte und Kasuistiken; Möglichkeiten zum Dialog; Infos von jenseits der Grenzen / Internationalität. Und zwischendurch auch positive Rückmeldungen: „Will ihn mal wieder öfter lesen“ oder „Sie machen das sehr gut, Danke!“ Beides – Kritik und Lob – wird uns im neuen Jahr begleiten!

  • Stichwort: forsa-Umfrage

Die Hälfte der Mitglieder hat die Umfrage wahrgenommen, 1/3 nicht. Entsprechend unscharf waren die Aussagen darüber, ob die Ziele (z.B. Aussagen zur Akzeptanz der H. in der Bevölkerung) erreicht wurden.

  • Stichwort: Kommunikation

Fast punktgenau 50 % der Befragten gaben der Kommunikation des Verbandes die Note 2 oder 3. Zwischen Sommer 2019 und dem Umfragezeitpunkt stiegen die Zahlen für Note 1 und 2 leicht an. Von einer Neuausrichtung der Kommunikation hatte 1/3 der Befragten keine Kenntnis. Trotzdem sah wiederum 1/3 die Kommunikationsarbeit „ein wenig“ oder „erheblich“ verbessert. Am häufigsten genannt wurde in diesem Zusammenhang das Streitgespräch „Geiger gegen Gassen“ in der „ZEIT“, der bereits angesprochene regelmäßige Newsletter, die Wahrnehmbarkeit in den Medien sowie die aktuelle Mitgliederumfrage.

  • Stichwort: Streitgespräch in „DIE ZEIT“

Die Hälfte der Mitglieder hat den Artikel mit der 1. Vorsitzenden des DZVhÄ und Herrn Gassen nicht gelesen. Dabei messen knapp die Hälfte der Befragten derartigen medialen Ereignissen eine wichtige bis sehr wichtige Bedeutung zu.

  • Stichwort: Mitgliederverwaltung

Ca. 40 % der Mitglieder befürwortet die Übernahme der Mitgliederverwaltung durch den DZVhÄ, knapp 20 % sind dagegen.

  • Stichwort: Mitgliedsbeitrag

Über die Hälfte der Befragten hat für einen einheitlichen Jahresbeitrag für Neumitglieder gestimmt.

  • Stichwort: Altersstruktur

Knapp 9 % der Befragten sind zwischen 40 und 49 Jahre als, knapp 30 % zwischen 50 und 59 und 32 % zwischen 60 und 69 Jahre. 6 % unserer Mitglieder sind über 70 Jahre. Wir haben nach Angaben der Befragten zahlreiche Kolleg*innen in unseren Reihen, die im Ruhestand bzw. in Rente sind.

  • Stichwort: Privat oder Kasse?

Unter den Teilnehmenden der Umfrage stehen 25 % Privatärzte 26 % Kassenärzten gegenüber, 18 % haben ihr Kreuzchen bei „Privat- und Kassenarzt“ gesetzt.

Schlussfolgerungen

  • Wir müssen die Balance zwischen „defensiv“ und „offensiv“ neu justieren und durchaus mehr „Biss“ zeigen.
  • Wir wollen die regelmäßige Mitgliederinformation via Newsletter verdichten, aktualisieren und auch den Regionen / Landesverbänden mehr Platz einräumen.
  • Wir werden uns um bessere informelle Vernetzung zwischen den LVen untereinander einerseits und zwischen diesen und dem Bundesverband andererseits kümmern.
  • Ohne Zweifel können wir nicht jede Einzelmeinung vertreten, die Vielfalt innerhalb des Vereins darf aber spürbarer werden. Gleichzeitig sind wir dazu verpflichtet, das Ganze im Auge zu behalten und neben persönlichen Neigungen auch strategische und politische Erfordernisse zu berücksichtigen. Im Einzelfall sicher immer wieder ein herausfordernder Spagat. Bitte halten Sie uns die Daumen und engagieren Sie sich gerne kritisch, aber unbedingt auch konstruktiv!

Dr. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ

Foto: iStock.com/Sergey Tinyakov