Wenn Wissenschaft zu Sektierertum mutiert.
Vor einem Jahr drehten die österreichischen Ärztegesellschaften und die Tierärztegesellschaft für Homöopathie den Spieß einfach mal um und verliehen den „Skeptikern“ rund um die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) die „Auszeichnung für Pseudowissenschaft 2019“ (Newsletter Beitrag März 2020).
In ihrer Preisverleihung hieß es u.a.
- Unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit und vorgeblicher ‚wissenschaftlicher Wahrheiten‘ würden „von ‚allwissenden‘ Aktivisten der GWUP ohne jegliche medizinischen Kompetenzen willkürliche, medizinisch und wissenschaftlich falsche Schlüsse gezogen… und die Studienlage bewusst falsch dargestellt“.
(Auszug aus der Preisverleihung)
Die österreichische Zeitung „DerStandard“, die eigentlich bekannt dafür ist, die Positionen der GWUP zu unterstützen, lenkt nun selbst ein mit einem lesenswerten Artikel vom 18.01.2021 mit der Überschrift
„Goldenes Brett vorm Kopf“ – Wenn Wissenschaft zu Sektierertum mutiert
Die selbsternannten Verteidiger der Wissenschaft schaden ihr oft mehr, als dass sie ihr nützen. Und der Gesellschaft auch.
Lesen Sie hier den ganzen Artikel oder speichern Sie sich den Artikel (Download), z.B. zur Vorbereitung auf kritische Medienanfragen. Am Ende des Artikels zieht der Autor ein bedenkliches Resümee.
- In einer Zeit, die ohnehin schon zur Genüge von einem vergifteten Diskurs geprägt ist, von zunehmender Polarisierung, dumpfer Kampfrhetorik und dem Schüren billiger Ressentiments, beteiligen sich ausgerechnet auch noch jene daran, die glauben, für Wissenschaft und Aufklärung zu stehen. Man gießt noch Öl ins Feuer und bastelt mit am gesellschaftlichen Sprengstoff, am Rückfall in die Barbarei.
(Zitat aus „DerStandard“, Blog von Ortwin Rosner, 18. Januar 2021)
Abb.: iStock.com/Christian Horz